Safer-Cubbing Award und Label
Das Umfeld von
Parties, Techno-Events und Klubs ist bekannt für sehr häufigen Konsum an illegalen
und halblegalen Drogen unter den BesucherInnen. Risikoverhalten und Probierkonsum
diverser Drogen sind in der Adoleszenz häufig, und es ist im öffentlichen
Interesse und Ziel der Sekundärprävention, dass Jugendliche diese Phase
möglichst unbeschadet überstehen.
Erfahrungen und
Befragungen von Usern durch Streetwork Zürich und andere Organisationen haben
gezeigt, dass viele User sehr schlecht darüber informiert sind, was sie konsumieren,
wie die Substanzen wirken, welche Vorsichtsmassnahmen, Konsumregeln und Dosierungen
angebracht sind. Diese Wissenslücken sind massgeblich an der Entstehung von
Konsumtraumata und/oder risikoreichen Konsumformen beteiligt. Zudem
beeinflussen die Atmosphäre und die Bedingungen im Klub oder an der Party
(Frischluft, Temperatur, Chill Out, Wasser) das Wohlbefinden und den
Gesundheitszustand der PartybesucherInnen massgebend, ob diese nun Drogen
konsumieren oder nicht. Obwohl sich PartyveranstalterInnen schon heute an
diverse gesetzlich verankerte Auflagen halten müssen, ist der Bereich der
Gesundheitsförderung und der Schadensminderung weitgehend ungeregelt.
Freiwillig eingehaltene Richtlinien und eine enge Zusammenarbeit mit Präventionsfachleuten
könnte den VeranstalterInnen helfen, ihren Teil der Verantwortung für das Wohl
ihrer Gäste zu tragen und zur Sekundärprävention beizutragen.
Für
Konsumierende:
Für
VeranstalterInnen und KlubbetreiberInnen:
Für
die Wirtschaftspolizei:
3. Interventionsvorschlag
Label
KlubbetreiberInnen
und VeranstalterInnen sollen sich gemeinsam mit Präventionsfachleuten und der
Sanität auf Richtlinien einigen (Diskussionsbasis Charta Coordination Techno),
um an Parties und in Klubs Bedingungen zu schaffen, die einen informierten,
risikoarmen Umgang mit Drogen und eine schöne, angenehme Party an sich
ermöglichen. EventorganisatorInnen, die einen regelmässigen
Informationsaustausch und eine regelmässige Zusammenarbeit mit der Sanität und
Präventionsfachleuten unterhalten und die ausgearbeiteten Richtlinien bei der
Organisation ihrer Events berücksichtigen, sollen ein Logo im Sinne eines Gütesiegels
führen dürfen. Es soll den
OrganisatorInnen ähnlich dem Knospenlabel in der Landwirtschaft einen
Werbevorteil bringen, bei Behörden und Sponsoren für ein gutes Image und guten
Willen sorgen und einen gewissen Schutz vor der Presse und der Öffentlichkeit gewähren.
Für die Partygänger soll das Label ein Indikator sein, an welchen Parties
angenehme Bedingungen herrschen und wo sie fundierte Informationen und evt.
Testmöglichkeiten vorfinden.
Bedingungen:
4. Ziele
5. Vorgehen
Grundsätzlich
sollen das Label und der Award von der Partyszene selbst lanciert, gestaltet
und getragen werden. Für die
Koordination und Vernetzung mit Präventionsfachstellen, Sanität etc. und die
Beratung bez. der Ausarbeitung und Umsetzung der Richtlinien könnte im Laufe
des Sommers 03 eine Teilzeitstelle beim BAG beantragt werden.
Als Vorbereitungs-
und Pilotphase des Labelprojekts wird 2003 ein Safer Clubbing Award an drei
Klubs und drei Partyveranstalter vergeben. Die Prämierung der Klubs muss vor
der Streetparade stattfinden, die Partys werden ende Jahr d.h. nach der
Partysaison prämiert. Die Bewertungsrichtlinien werden mit den Klubbesitzern
resp. Partyorganisationen und durch eine Umfrage bei den Partygästen
festgelegt, die auch die Klubs oder Partys selbst nominieren.
Nachdem ende 2003
eine Evaluation der Richtlinien und der Zusammenarbeit mit den Klubbesitzern
etc. stattgefunden hat wird gemeinsam das Labelprojekt geplant.
Am 26. 2. 03 wird die
Award und Labelidee den TeilnehmerInnen des Runden Tischs präsentiert (26. 2.03).
Das Konzept wird ihnen mitgegeben. EVALUATIONSSTOP
Wenn die Idee
grundsätzlich Anklang (siehe Evaluationskriterium erster Evaluations
stop):
Im April werden die
Flyers vom Sonics Netzwerk und die Fragebogen in Klubs aufgelegt und auf Safer
Party und Eve&Rave Homepage publiziert (Nominierungsschluss: Mitte Juni 03)
Im Mai werden die
ausgefüllten Fragebogen ausgewertet und in die Ausarbeitung der Richtlinien
einbezogen.
In zwei Sitzungen
Ende April und anfangs Mai werden die Richtlinien mit den VeranstalterInnen
ausgearbeitet. Zudem werden die Ressourcen abgeklärt, sodass das weitere
Vorgehen geplant werden kann.
Im Juli werden die
nominierten Klubs beurteilt und
prämiert.
Ø
Die Partyszene
organisiert sich selbst und kommt damit behördlichem Druck zuvor
Ø
PR Effekt für
die beteiligten VeranstalterInnen, Klubs und Partyorganisationen: Presse,
Ø
Allgemeine
Imageaufbesserung für die Partyszene, weil Verantwortungsbewusstsein bewiesen wird
Ø
Erleichterte
Bewilligungsverfahren
Ø
Erleichterte
Suche nach Sponsoren
Ø
Mehr Sicherheit
im Umgang mit Drogenproblemen
Ø
Mehr Sicherheit
im Umgang mit Fragen der Öffentlichkeit (z.B. Presse)
Ø
Guter Name bei
Partygängern
Ø
Kooperation und
Infoaustausch mit TeilnehmerInnen des Runden Tischs auf nationaler Ebene
Ø
Möglichkeit sich
gegenüber OrganisatorInnen abzugrenzen, die keine Verantwortung übernehmen
wollen
7. Evaluationskriterien
Erster
EVALUATIONSSTOPP: Mindestens
3 Klubs und / oder PartyveranstalterInnen sind bereit, an der Idee weiterzuarbeiten:
Ø
Es können zwei
Sitzungen à 2 Stunden festgelegt werden, an denen Richtlinien ausgearbeitet
werden: : Richtlinien erarbeiten, weitere Vorgehensweise planen
Ø
Mindestens 3
Klubs sind bereit, die Flyer vom Sonics Netzwerk und den Fragebogen im Klub
aufzulegen und die ausgefüllten Bogen in einer Urne zu sammeln.
Zweiter
EVALUATIONSSTOPP:
Ø
Ein Set an
Richtlinien wurde erarbeitet
Ø
Drei Klubs
wurden vor der Streetparade prämiert
Ø
Drei Klubs sind
bereit die Zusammenarbeit in der Award-Phase zu evaluieren und die Richtlinien
im Hinblick auf ein Label zu überarbeiten